Installationsprofile mit Drupal 7

Der Download des Installationsprofils ist als Beispiel zu sehen. Es wurde mit Drupal 7 Alpha erstellt und sollte nicht produktiv eingesetzt werden.

Mit Drupal 7 wird das Erstellen von Installationsprofilen, also vorkonfigurierten Drupal-Installationen, um einiges leichter. Heute habe ich für euch ein Installationsprofil in Drupal 7, das einen Blog für euch erstellt, den ihr nur noch mit Inhalten füllen müsst. Den Download findet ihr am Ende des Beitrags.

Die Features dieses Installationsprofils: - Deutsch wird während der Installation aktiviert - Corolla ist anstelle des neuen Standardthemes Bartik als Theme aktiviert - Es gibt drei Blöcke in der Seitenleiste, die für einen Blog nützlich sind: Letzte Artikel, Neueste Kommentare und ein Archiv nach Monat Drupal 7 gibt es derzeit in einer Vorabversion, Drupal 7.0-alpha6. Es können also durchaus noch Fehler auftreten. Auch konnte ich euch noch keinen Block mit einer Kategorien-Liste mitliefern, aber auch das wird bald wieder möglich sein. Aber wie schreibt man jetzt ein Installationsprofil in Drupal 7? Fangen wir an:

Schritt 1: Was ist noch mal ein Installationsprofil?

Installationsprofile sind wie oben schon gesagt vorkonfigurierte Drupal-Installationen. Darin können Module aktiviert werden, Inhaltstypen, Felder und Benutzerrollen erstellt werden, ein anderes Standard-Theme gesetzt werden und vieles mehr. Wer bisher sein Drupal von Drupalcenter heruntergeladen hat, um ein deutschsprachiges Drupal installieren zu können, hat schon ein Beispiel für ein Installationsprofil gesehen. Auch Open Atrium ist ein berühmtes Beispiel für ein Installationsprofil. In Drupal 7 werden zwei Installationsprofile mitgliefert:Standard und Minimal. Das Standard-Installationsprofil liefert uns den Startpunkt für dieses Projekt.

Schritt 2: Es geht los - wir schreiben ein eigenes Installationsprofil!

Installationsprofile liegen im Ordner profiles. Wir machen es uns leicht und kopieren den Ordner standard, der sich darin befindet. Den kopierten Ordner nennen wir blog. In unserem Ordner blog liegen jetzt die Dateien standard.install, standard.profile, standard.info, die wir umbenennen müssen in blog.install, blog.profile, blog.info. Alle drei Dateien öffnen wir in einem Texteditor. Alle Vorkommnisse von standard in diesen Dateien ersetzen wir durch blog. Seid ihr damit fertig, habt ihr ein drittes Installationsprofil, das aber dieselben Funktionen hat wie das Standard-Profil.

Schritt 3 - Installationsprofil auf eigene Wünsche anpassen

Die .profile Datei ist die wohl unspektakulärste Datei. Sie enthält lediglich eine kleine Funktion, die den Domainnamen ausliest und später während der Installation als Namen für die Webseite vorausfüllt. Hier können weitere hook_form_alter Funktionen angehängt werden.

Die .info Datei eines Installationsprofils (in unserem Fall blog.info) enthält die zu aktivierenden Module, sowie den Namen und die Beschreibung des Installationsprofils, wie sie im ersten Schritt der Installation zu sehen sind.

Die .install Datei eines Installationsprofils (in unserem Fall blog.install) ist die wichtigste Datei. Dort werden Inhaltstypen, die darin enthaltenen Felder und deren Anzeigeart definiert und auch Taxonomien erstellt. In Drupal 7 ist im Inhaltstyp Artikel standardmäßig ein Feld für einen Bildupload sowie ein Taxonomie-Vokabular aktiviert. An diesem Beispiel kann man gut sehen, was möglich ist. In der .install Datei werden zudem Standard-Blöcke für das aktivierte Theme und auch für das Administrations-Theme in Regionen geschoben. Hier kann man unerwünschte Blöcke also entfernen und neue hinzufügen. Beispiele dafür finden sich auch in unserem Blog-Installationsprofil.

Wir verwenden lediglich zwei Module, die im Blog-Installationsprofile zusätzlich zu den Modulen des Standard-Profils aktiviert werden: Views und ein eigenes Modul namens blog_defaultviews, das einige der mitgelieferten Views aktiviert. Dieses Modul hat zwar recht viele Zeilen, aber trotzdem habe ich keine davon selbst geschrieben (programmieren liegt mir bekanntermaßen nicht so). Es handelt sich lediglich um exportierte Views.

Schritt 4: Ein anderes Theme als Standard setzen

Wer lieber ein anderes Theme als das neue Standard-Theme Bartik einsetzen möchte, muss dies in der Datei default.settings.php im Ordner sites/default ändern, und zwar bevor diese zu settings.php kopiert wurde. Wir möchten für dieses Installationsprofil lieber Corolla einsetzen und suchen in default.settings.php um Zeile 304 diesen Code: # $conf['theme_default'] = 'bartik'; und ersetzen ihn hiermit: $conf['theme_default'] = 'corolla'; In derselben Datei könnte auch das Maintenance Theme gesetzt werden. Das Maintenance Theme wird eingesetzt, wenn sich die Seite im Wartungsmodus befindet, aber auch während der Installation. In Drupal 7 ist das Standard-Theme auch dafür Bartik. Um dies zu ändern, suchen wir in default.settings.php diesen Code: # $conf['maintenance_theme'] = 'garland'; und ersetzen ihn so, damit auch hierfür Corolla eingesetzt wird: $conf['maintenance_theme'] = 'corolla';

Schritt 5: eine neue Sprache während der Installation zur Verfügung stellen

Dafür braucht man sich nur eine Sprachdatei herunterladen, diese dem Sprachcode entsprechend umbenennen (für Deutsch: de.po) und sie in einen Ordner namens translations innerhalb des Profilordners (profiles/blog) legen. Jede so untergebrachte Sprache ist nun während der Installation verfügbar: Je nach Übersetzungsgrad der Sprache ist diese ab dem nächsten Schritt der Installation aktiviert, man kann also nun auf Deutsch weiterinstallieren.

Schritt 6: Installieren und freuen

Einfach das Installationsprofil herunterladen (Hinweis: Download nicht mehr vorhanden) und wie gewohnt installieren. Der Inhaltstyp Artikel ist für die Blogbeiträge gedacht, der Inhaltstyp Seite für statische Seiten, z.B. eine Über Uns Seite.

Anja Schirwinski
  • Geschäftsführung

Anja ist Mitgründerin und Co-Geschäftsführerin von undpaul. Zertifiziert als Acquia Developer und Co-Autorin von Drupal 8 Configuration Management (Packt Publishing).

Wenn sie nicht gerade auf Reisen ist oder an der Ihme joggt, kümmert sie sich um alles, was die anderen nicht machen. Die Zufriedenheit des eigenen Teams und natürlich die des Kunden stehen bei Anja an erster Stelle.